Die schier endlose Weite der Straße, Naturwunder so weit das Auge reicht und der Blick auf den funkelnden Sternenhimmel fernab jedweder Lichtverschmutzung: Dieses Gefühl der absoluten Freiheit ist es, das einen Camping-Urlaub auszeichnet. Kulinarische Highlights verbinden dagegen nur die wenigsten Camper mit einer Wohnmobil-Reise. Stattdessen stehen Tiefkühlpizzen und Dosenravioli auf dem Speiseplan, aufgelockert von sporadischen Restaurantbesuchen. Schade, denn das Zaubern von leckeren Camping-Gerichten ist bei weitem kein Hexenwerk – das richtige Equipment und vielseitige Lebensmittel vorausgesetzt!

Vielfalt ist Trumpf! Allrounder Lebensmittel für die Camping-Küche

Moderne Wohnmobil-Küchen sind gut ausgestattet und ermöglichen ein abwechslungsreiches Kochen im Wohnmobil – zumindest theoretisch. In der Praxis bedarf es einer ganzen Reihe von Vorüberlegungen und Vorbereitungen, um den Gaumen während des Camping-Urlaubs verwöhnen zu können. Doch der Aufwand lohnt sich!

So gilt es bei der Lebensmittelauswahl für die Reiseküche einiges zu beachten. Ideal eignen sich Lebensmittel, die sich durch folgende Punkte auszeichnen:

  • Lange Haltbarkeit – damit nichts schon in den ersten Tagen verdirbt.
  • Vielfältige Einsatzmöglichkeiten – um ein breites Spektrum an leckeren Gerichten zubereiten zu können.
  • Leichte Lagerung – weil ein großer Kürbis, so lecker er auch sein mag, einfach zu viel Platz wegnimmt.

Kochtipps im Wohnmobil: essenzielle Lebensmittel und Rezeptideen

Die Auswahl an geeigneten Lebensmitteln für abwechslungsreiche Camping-Gerichte ist größer, als viele Wohnmobil-Reisende glauben. Wir stellen Lebensmittel vor, die für die Camper-Küche schon fast zum Must-have gehören.

  • Gewürze: An Gewürzen sollte beim Lebensmitteleinkauf für die bevorstehende Reise nicht gespart werden. Richtig angewandt, veredeln sie auch vermeintlich langweilige Gerichte zu aufregenden Gaumenkitzlern. Essenziell sind Salz, Pfeffer, Zucker und Kräuter der Provence. Unser Tipp: Vorgefertigte Gewürzmischungen nehmen wenig Platz weg und passen zu vielen Gerichten.
  • Nudeln: Der Klassiker darf natürlich nicht fehlen. Spaghetti Napoli beispielsweise sind nicht nur schmackhaft, sondern auch noch schnell zubereitet!
  • Reis: Ebenso wie Nudeln gehört natürlich auch die eine oder andere Reispackung in die Camping-Küche.
  • Kartoffeln: Auch Kartoffeln sind wahre Allrounder. Sie eignen sich sowohl als Grundlage für ein herzhaftes Omelett als auch als Beilage für den frisch gefangenen Fisch im nahegelegenen See!
  • Couscous: Sei es als Salat, Grundlage für eine Gemüsepfanne oder schlicht als Beilage. Couscous ist nicht nur schnell gemacht, sondern unglaublich vielseitig einsetzbar!
  • Kichererbsen: Kichererbsen sind vielseitiger, als es den Anschein hat. Sie sind sättigend, passen hervorragend zu Salaten und liefern die Grundlage für leckere Falafel – eine orientalische Spezialität, die auch auf Reisen problemlos zubereitet werden kann.
  • Gestückelte Tomaten aus der Dose: Ein kleiner Vorrat an gestückelten Tomaten aus der Dose liefert die Grundlage für leckere Soßen.

Abschließender Vorschlag für die Wohnmobil-Küche: Frischen Sie Ihren Lebensmittelvorrat unterwegs mit regionalen Spezialitäten auf – von Obst und Gemüse bis hin zu frischem Fisch.

Kochen im Wohnmobil: das richtige Equipment

Die beste Lebensmittelauswahl nützt nichts, wenn das Equipment der Bordküche zu wünschen übrig lässt. Zur Standardausrüstung gehört in jedem Fall eine gute Pfanne. Tipp: Für Camper eignen sich Pfannen mit abnehmbaren Griffen, die nach Benutzung platzsparend verstaut werden können.

Ebenso unverzichtbar ist ein Campingtopf-Set, dessen einzelne Töpfe sich ineinander stapeln lassen. Der größte Topf gibt damit den erforderlichen Stauraum vor. Ideal ist es, wenn ein entsprechendes Topf-Set bereits einen (faltbaren) Nudelsieb enthält! Achten Sie zudem darauf, dass Pfannen und Töpfe möglichst robust sind und zugleich ein geringes Gewicht aufweisen. Aluminium ist in diesem Zusammenhang ein gerne verwendetes Material.

Beim Geschirr setzen viele Camper dagegen auf Melamin – und das zu Recht! So ist Melamingeschirr sehr robust. Selbst wenn die Fahrt mal etwas holpriger ausfallen sollte, sind somit keine Scherbenhaufen zu befürchten.

Übrigens: An elektrisch betriebenen Geräte wie Handrührer, Stabmixer und Co. werden Sie während einer Wohnmobil-Reise keine Freude finden!

Camping-Gerichte: Diese Don’ts sollten Sie beachten

Alle Lebensmittel sind eingekauft und das passende Equipment steht bereit. Jetzt gilt es, in der Camper-Küche kreativ zu werden. Von einigen Rezepten sollten Sie aber besser die Finger lassen – aus ganz praktischen Gründen. Kochen Sie ausschließlich Gerichte, die maximal zwei Gasflammen gleichzeitig benötigen. Anderenfalls versinkt die kleine Kochnische schnell im Chaos! Rezepte, die lange Koch- und Garzeiten vorsehen, sollten Sie ebenfalls aussortieren.

Kochen auf Wohnmobil-Reise: 5 praktische Tipps

Erfahrene Camper wissen: Das Kochen auf Reisen ist eine besondere Herausforderung. Grund genug für uns, Ihnen fünf praktische Tipps rund um das Kochen im Wohnmobil an die Hand zu geben!

1.) Kochen während der Fahrt? Keine gute Idee!

Rein technisch ist das Kochen während der Fahrt kein Problem. Ratsam ist es jedoch nicht. Ein abruptes Bremsmanöver genügt – und schon machen sich Töpfe und Pfannen mitsamt Inhalt selbstständig. Die goldene Regel lautet daher: Gekocht wird ausschließlich auf dem Rastplatz!

2.) Wohnmobil-Küche: Sauberkeit ist das A und O

In der Camper-Küche gibt es keinen Platz für Unordnung. Die Kochstätte sollte nach jeder Benutzung gründlich aufgeräumt und gereinigt werden. Anderenfalls verwandelt sich die einst gepflegte Küche schnell in ein Eldorado für Insekten aller Art.

3.) Kühlschrank voll? Tipps zur Kühlung auf Reisen

Zwar sind die meisten Wohnmobile mit einem Kühlschrank ausgestattet. Groß genug ist dieser jedoch so gut wie nie. Zumindest Camper, die Wert auf kühle Getränke legen, bekommen schnell ein Platzproblem. Glücklicherweise gibt es Alternativen. An einem nahegelegenen See sorgt das Wasser für die notwendige Kühlung. Tipp: Auch wasserdicht verpackte Lebensmittel können auf diese Weise gekühlt werden. Ist kein kühles Nass in Sicht, können Getränkeflaschen zudem mit einer Schicht Erdboden bedeckt werden. Selbst in der prallen Sonne bleiben Wasser, Bier, Limonade und Co. so erstaunlich kühl.

4.) Kampf der Wegwerfgesellschaft: Reste nicht verkommen lassen

Nach der Mahlzeit ist vor der Mahlzeit. Das sollten Sie stets im Hinterkopf behalten. Die meisten leckeren Essensreste verdienen es nicht, achtlos im Müll zu landen. Für einige Stunden gekühlt gelagert, können sie in der Regel problemlos wiederverwendet werden. Um nur einige Beispiele zu nennen:

  • Aus alten Brötchen werden am Tag darauf „arme Ritter“.
  • Couscous- oder Bulgurreste bilden die Grundlage eines leckeren Salats.
  • Übriggebliebene Bratkartoffeln machen sich hervorragend in einem sättigenden Omelett.
  • Nudelreste werden zu einem herzhaften Nudelsalat verarbeitet.
  • Bleibt Reis übrig, kann dieser für die nächste Mahlzeit mit Hühnchen, Gemüse und exotischen Früchten angebraten werden. Nun noch mit einer Currysoße servieren und voilà, ein exotisches Curry.
  • Bleiben beim Frühstück Pfannenkuchen übrig, machen sich diese hervorragend als Suppeneinlage – auch noch am Tag danach!

5.) Multi-Tasking wird belohnt

Tipp für kleinere Bordküchen: Wer vorhandenes Kochequipment zweckentfremdet, kommt auch mit beschränkten Platzverhältnissen gut zurecht. Salate beispielsweise können problemlos auch im Kochtopf angerichtet werden und Kaffeetassen sind gute Behältnisse für Dips!